Interkulturelle Kommunikation ist auch für unser Nachbarland Österreich ein Thema
Skifahren im Winter, Wandern im Sommer. Österreich ist für die Deutschen ein sehr beliebtes Urlaubsland. Wir sprechen eine gemeinsame Sprache und sind Nachbarländer, da könnte man doch meinen, dass die Kommunikation zwischen uns reibungslos funktioniert, oder nicht? Weit gefehlt. Auch wer in Österreich schon Urlaub gemacht hat, sollte sich nicht zu sicher sein, dass er weiß, wie die Österreicher ticken, worauf sie Wert legen und wie man sich als Deutscher am besten verhält. Häufig kommt es, auch in der Geschäftswelt, zu störenden Missverständnissen, weil man sich zu sehr auf die vermeintliche Ähnlichkeit der beiden Länder verlassen hat.
Sie leben schon eine ganze Zeit lang in Österreich und trotzdem haben Sie noch keinen engeren Kontakt zu den Einheimischen? Keine schöne Vorstellung oder? Diese Situation ist aber bereits für einige Zugezogene Realität geworden.
Wir haben ein paar Tipps für Sie, worauf Sie vermehrt achten sollten, und wie Sie sich in bestimmten Situationen verhalten können, um Missverständnisse zu reduzieren und die Kommunikation in Österreich zu erleichtern.
1. Ein Palatschinken ist kein Schinken
Man könnte meinen, dass zumindest die Verständigung auf sprachlicher Ebene kein Problem darstellt, schließlich wird in beiden Ländern Deutsch gesprochen. Allerdings warten gerade hier schon einige Fallen. Österreich hat seine eigene Form des Deutschen entwickelt und man spricht Dialekt, der je nachdem wie ausgeprägt er gesprochen wird, nur schwer zu verstehen ist. Gleichzeitig gibt es auch hier falsche Freunde im Vokabular. Der Palatschinken ist kein Schinken, sondern ein Pfannkuchen, die Tüte ist ein Sackerl und Quark heißt in Österreich Topfen. Ach übrigens, sollten Sie den Begriff „Piefke“ hören, damit sind Sie, bzw. der Deutsche allgemein gemeint.
2. Pünktlichkeit ist wichtig
Bei all den Unterschieden, findet sich dann doch hin und wieder eine Gemeinsamkeit. Die deutsche Pünktlichkeit wird in Österreich sehr geschätzt, da sie auch dort sehr wichtig ist. Genau wie in Deutschland ist ein Termin ein Termin und bei diesem sollten Sie auch zum abgesprochenen Zeitpunkt eintreffen.
3. Freundlich und indirekt ans Ziel
Die Deutschen gelten in Österreich durch ihre direkte Art zu kommunizieren als arrogant, unhöflich, humorlos, rechthaberisch und extrem autoritär. Hier fällt man nicht direkt mit der Tür ins Haus, sondern kommuniziert indirekt und äußerst höflich, auch wenn man gerade ganz anders denkt. Wie man als Deutscher in Österreich seine Kommunikation verbessern kann? Zunächst einmal sollten Sie sich ein dickes Fell zulegen, um den ein oder anderen Seitenhieb ohne weiteres hinnehmen zu können und nicht beleidigt zu sein. Nehmen sie es locker, aktivieren Sie Ihre humorvolle Seite und beginnen Sie, zwischen den Zeilen zu lesen.
4. Der Titel ist wichtig
Egal welche und wie viele Titel ein Österreicher hat, ob Magister, Doktor oder Ingenieur, er will damit angesprochen werden. In Österreich haben Titel eine sehr viel größere Bedeutung als in Deutschland, auch wenn die vorhandenen Titel in großen Teilen die gleichen sind. Auch wenn Sie einen Brief oder eine Mail schreiben, gehört es sich, die Titel vollständig zu nennen.
5. Meeting bleibt Meeting, egal wo
Ein Meeting muss in Österreich nicht zwingend in einem Büro oder Konferenzraum stattfinden. Es kann auch schonmal an einen anderen Ort, wie zum Beispiel ein Caféhaus, gelegt werden. Das Meeting verliert dadurch jedoch nicht seine Seriosität, es wird genauso zum Ziel führen, wie in einem Büro. Die Atmosphäre ist bei österreichischen Meetings jedoch lockerer als beispielsweise in Deutschland. Job und Privates werden nicht immer so strikt getrennt und persönliche Beziehungen sowie Netzwerke sind in Österreich sehr wichtig.
6. Wertschätzung hilft
Für die Österreicher ist es sehr wichtig, sich von Deutschland abzugrenzen. Durch die geografische Nähe und durch die Sprache wird Österreich häufig als kleiner Bruder von Deutschland angesehen. Das gefällt den Österreichern nicht, sie wollen zeigen, dass sie eigenständig sind und kein 17. Bundesland. Somit versuchen sie, ihre eigene Identität zu betonen, um das Selbstwertgefühl hoch zu halten. Versuchen Sie nicht, den Akzent nachzuahmen und vor allen Dingen wertschätzen Sie die Österreicher und ihr Land wo es nur geht.
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Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der
erfolgreichen interkulturellen Kommunikation in Österreich!
Verfasst von Sarah Wolfgarten, Intercultural Success