Im August interviewte Sebastian Eisenbürger Anna Lassonczyk im Rahmen seines Podcasts “Positives Marketing // Dein Marketing-Mindset“ zum Thema Internationales Marketing.
“Positives Marketing“ ist laut Sebastian eine andere neue Art von Einstellung dem Begriff Marketing gegenüber. Es vermittelt ein “Mindset“, durch das Sie in der Lage sind, mit dem Empfänger Ihrer Marketingbotschaften positiv zu kommunizieren. Was zählt, ist die innere Haltung beider Formulierung und Sendung Ihrer Botschaften. Der Podcast über Positives Marketing zeigt Möglichkeiten auf, weg vom klassischen Marketing und hin zu einem mehr Verbraucher freundlichen, Nutzen stiftenden und relevanten Marketing zu kommen. Als E-Commerce und Online-Marketing-Experte ist Sebastian Eisenbürger ein mit seiner jahrelangen Erfahrung Fachmann auf diesem Gebiet und teilt gerne sein Wissen mit seinem Publikum, um den Zuhörern zu einem “Positiven Marketing“-Erfolg zu verhelfen.
In der Serie “Marketing &…“ stellt Sebastian Eisenbürger Interviews mit Personen vor, die in unterschiedlichster Ausprägung mit Marketing zu tun haben, und dadurch verschiedene wertvolle Beiträge zum Thema Marketing beisteuern können. So geschah dies auch in der Folge
“Marketing & Kultur“ mit Anna Lassonczyk, denn Marketingstrategien sind ja von Land zu Land in der Welt unterschiedlich …
Menschen arbeiten, handeln und treffen Entscheidungen nicht nur aus ihrer individuellen Perspektive, sondern werden tag täglich von Ihrer Kultur beeinflusst. Oftmals reicht es nicht aus, nur die Anzeigen übersetzten zu lassen oder Sprache des Landes zu lernen, wenn man Marketing vorantreiben möchte. Ebenso wichtig ist das nötige Know-How über die oft für den Laien unsichtbaren aber wichtigen kulturellen Merkmale des Ziellandes. Dazu zählen die Werte, der Kommunikations- und Arbeitsstil, der unterschiedliche Umgang mit der Zeit, die Geschichte, nationale Helden, Symbole und vieles mehr. Sich interkulturell zu sensibilisieren, ist für ein erfolgreiches internationales Marketing unerlässlich, um wirkungsvoll seine Marketingbotschaften zu kommunizieren. im Angesicht der zunehmenden Globalisierung und einhergehender Internationalisierung der Unternehmen ist Interkulturelles Marketing heutezutage gefragter denn je.
Im Podcast erfahren Sie welche drei häufigen Fehler Deutsche bei Geschäften im Ausland undi internationalen Marketing machen und was Sie besser machen können, um weltweite Erfolge zu verbuchen.
Der erste Fehler der Deutschen ist, dass sie sehr sachorientiert sind und damit direkt mit der Tür ins Haus fallen. Geschäft geht vor Beziehung, weshalb die Deutschen in der Regel sehr schnell zur Sache kommen, indem sie erst das Produkt vorstellen, schnell zur Vertragsabzeichnung kommen wollen und sich erst am Ende etwas Smalltalk erlauben. In arabischen Ländern, in Osteuropa, Asien und Lateinamerika kann das abschreckend wirken, denn die Atmosphäre und gute persönliche Beziehung spielen auch im Business eine große und ausschlaggebende Rolle. Bevor es zum Geschäftlichen geht, wird dort stets sollte zuerst eine solide persönliche Vertrauensbasis aufgebaut. Die Konzentration sollte da nicht ausschließlich auf dem Produkt und seinen Eigenschaften liegen, sondern auch auf der Person, der Sie etwas verkaufen möchten
Folglich ist der zweite Fehler, den Deutsche geschäftlich im Ausland begehen, dass sie sich zu wenig Zeit für das Marketing und den notwendigen Beziehungsaufbau, der in vielen Ländern so wichtig für einen Geschäftsabschluss ist, nehmen. Buchen Sie also nicht am gleichen Tag Ihren Heimflug, sondern nehmen Sie sich viel mehr Zeit zum Kennenlernen Ihres Geschäftspartners. In Deutschland bleiben Arbeit und Privates strikt getrennt, in den meisten Länder (inkl. den arabischen, asiatischen, osteuropäischen, und lateinamerikanischen vermischen sich diese beiden Bereiche oftmals stark miteinander.
Zu guter Letzt ist deutscher direkter Kommunikationsstil ein Hindernis in so mancher interkulturellen Begegnung. In der Mehrheit der Regionen der Welt (die Aufzählung würde wie oben aussehen und dazu füge ich noch die skandinavischen und südländischen Länder Europas) wird indirekter kommuniziert. Den Kontext des Gesagten zu beachten (nicht nur WAS sondern WIE ist es sage, in welcher Reihenfolge, in wessen Abwesenheit, mit welcher Körpersprache nach wie langer Stille u.a.) ist von großer Bedeutung. Lesen Sie also in den meisten anderen Kulturen stets „zwischen den Zeilen“.
Hier einige weitere Tipps für erfolgreiches interkulturelles Marketing:
- Als internationales Unternehmen müssen Sie sich vorab fragen, ob Sie sich standardisiert (mit Ihnen bekannten Strategien und Instrumenten) oder differenziert (angepasst an landestypische Marktbedingungen) auf ausländischen Märkten bewegen.
- Beachten Sie die juristischen Vorgaben auf Werbepolitik in anderen Ländern, so darf zum Beispiel in Frankreich der Werbetext nur auf Französisch sein und in Südafrika müssen ethnische Quoten bei Testimonials eingehalten werden.
- Es ist immer hilfreich und erfolgsversprechend, wenn Sie sich vorab darüber informieren, was die Kulturstandards in Ihrem Zielland sind, um sie in Ihrer Werbung aufzunehmen und diese daran anzupassen.
- Versuchen Sie sich in die Kulturen Ihrer Zielmärkte hinein zu versetzen und machen Sie sich der kulturellen Unterschiede sowie Werteinstellungen bewusst: z. B.
- In Japan und China, wie auch in vielen anderen asiatischen und arabischen Ländern, sind die Empfänger Ihrer Marketingbotschaft stets darauf bedacht, ihr Gesicht zu wahren. Sie kommunizieren indirekt, deswegen sollten Sie beispielsweise ein „Ja“ hinterfragen, denn es kann durchaus sein, dass Ihr Gegenüber etwas bejaht, obwohl es entweder gar keine Entscheidungsbefugnis hat oder die Antwort nicht weiß. Um sein Gesicht zu wahren, wird Ihr Gegenüber/ Gesprächs-/Verhandlungspartner das allerdings nicht zugeben. Beachten Sie auch die Länge der Pausen vor einer Antwort, da eine lange Pause vor einem „Ja“, mit Wahrscheinlichkeit ein „Nein“ bedeutet.
- In Frankreich ist es üblich, geschäftliche Vereinbarungen beim Mittagessen zu besprechen. Nehmen Sie sich Zeit dafür und platzen Sie nicht gleich mit Ihrem Anliegen heraus. Kommen Sie erst am Ende des Essens, „entre le frommage et la poire“ (zwischen Käse und Birne), zum Geschäftlichen. Vergessen Sie nicht, während des Essens genügend Smalltalk zu betreiben.
- Emotionalisierung Ihrer Verkaufsstrategie verschafft Ihnen einen Wettbewerbsvorteil, d. h. eine gute Werbebotschaft verbindet sachliche Argumente mit der Gefühlswelt Ihrer Zielgruppe.
- Ihr Marketing läuft zwar wunderbar auf dem heimischen Markt, doch das muss nicht heißen, dass dies ebenso gut im Ausland aufgenommen wird. Konzentrieren und orientieren Sie sich daher nicht zu sehr am Binnenmarkt, wenn Sie internationales Marketing
Kampagnen, Werbung und Vertragsabschlüsse scheitern oft aufgrund kultureller Missverständnisse und der Unkenntnis über kulturelle Unterschiede. Die richtige Vorbereitung für den Auslandskontakt ist somit sehr wichtig, um vor Ort nicht in kulturelle Fettnäpfchen zu treten.
Das ganze Interview über Marketing in unterschiedlichen Kulturen
gibt es hier
https://www.sebastian-eisenbuerger.de/mediacast/08-marketing-kultur/
und hier
http://positivesmarketing.libsyn.com/podcast/intercultural-marketing
zum Anhören.