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Geschichte der nonverbalen Kommunikation
Die nonverbale Kommunikation ist so alt wie die Menschheit. Schon Charles Darwin hat in seinen früheren verhaltensbiologischen Untersuchungen probiert zu verstehen, ob Gesten, Mimik und Blickverhalten vornehmlich biologischer Natur und für alle gleich oder so kulturspezifisch wie die Sprache sind. Der heutige Wissensstand deutet an, dass die nonverbale Kommunikation in vielen Situation genauso oder sogar noch wichtiger als die verbale Kommunikation ist.
Was bedeutet nonverbal?
Einfach erklärt heißt das ohne Wörter – dazu gehören: Blickverhalten, Gesichtsausdruck, Gesten, Körperhaltung und Körperbewegung, Körpergerüche, Berührungen, räumliche Distanz zum anderen Kommunikationspartner, Kleidung, Gestaltung des Raums und vieles mehr.
Alle nonverbalen Zeichen, die mit dem Gesicht ausgedruckt werden, fallen unter den Begriff Mimik. Unter Gestik versteht man Bewegungen der Hände, Finger und Arme. Zur Pantomimik gehören die Ausdrucksmöglichkeiten des gesamten Körpers. Nonverbale Kommunikation bzw. die Bewegungen können gewollt oder unbewusst ausgedruckt werden.
Mimik als Art der interkulturellen Kommunikation
Während der Mimik-Kommunikation bewegen sich die Gesichtsmuskeln, insbesondere im Bereich Mund-Nase, Augenbraun und Stirn. Zumeist urteilen wir durch Mimik, wie der Ansprechpartner zu uns steht. Es kann überraschend sein, dass die Deutung des Gesichtsausdruckes je nach Land unterschiedlich sein kann.
Meiner Erfahrung nach haben die Deutschen mehr Lachfalten links und rechts vom Mund als Russen, weil man in Deutschland vergleichsweise viel mehr lächelt – es gehört zur Alltagskultur und zur guten Erziehung auch den Fremden gegenüber zu lächeln. Dabei kann man „echtes“ Lächeln unterscheiden, weil sie die Augenringmuskeln aktiviert und Fältchen an den Augen bildet – das nennt man auch „Duchenne – Lächeln“.
In Russland hingegen kann ein Lächeln ohne Grund als Spott bzw. als Grinsen angenommen werden und sehr negative und sogar aggressive Reaktionen des Gegenübers erwecken oder man wird denken, dass mit dem Lächelnden etwas nicht in Ordnung ist, dass er verrückt geworden ist, wenn er einfach so vor sich hinlächelt.
Anders ist es in Japan: in der Öffentlichkeit bevorzugen sie das Pokergesicht, im Privaten – ein mattes Lächeln. Allgemein bedeutet Lächeln in vielen asiatischen Kulturen nicht immer Freude, sondern sehr häufig kann es ein Verlegenheitslächeln sein, hinter dem sich Scham, Peinlichkeit oder andere unangenehme Gefühle verstecken. Während es in Japan unangebracht ist eine Konferenz mit einem Witz anzufangen, ist es in den USA sehr verbreitet, gehört dort zum guten Ton und ist ein Ausdruck einer sehr hohen Schlagfertigkeit.
Was verraten Ihre Augen und welche kulturellen Unterschiede bezüglich des Augenblicks gibt es?
Augen sind der Spiegel der Seele: mit dem Blickkontakt können wir eine Kommunikation entweder suchen oder probieren sie zu vermeiden, indem wir auf die Uhr oder aus dem Fenster schauen, außerdem zeigen die Augen unsere gerade erlebten Emotionen.
Und auch hier gibt es interkulturelle Unterschiede: in Deutschland schaut man sich oft in die Augen, sich beim Anstoßen nicht in die Augen zu schauen wird als unhöflich wahrgenommen. In der japanischen Kultur lernt man seit Kindheit nicht in die Augen, sondern auf die Nase des Partners zu schauen, der Blick in die Augen gilt als aggressiv und fordernd. Die Golfaraber nehmen einen direkten Blickkontakt als sehr intim wahr und vermeiden deswegen einen direkten Blick in die Augen der Unbekannten, ein intensiver Blickkontakt zu einer Frau ist ein absolutes No Go. In Marokko bedeutet ein Blickkontakt zwischen Mann und Frau eine sexuelle Kommunikation. In Folge einer zunehmenden Zusammenarbeit kann der Blickkontakt zwischen männlichen Geschäftspartnern in golfarabischen Ländern auch länger werden, dann ist es ein Zeichen der Freundschaft. Auch für Schweden ist ein Blickkontakt eher unangenehm, außer beim Anstoßen und während der direkten Kommunikation mit einem Gesprächspartner. Hingegen in Italien bedeutet ständiges Ansehen großes Interesse.
Was kann man mit der Gestik während der interkulturelle Kommunikation falsch machen?
Gestik hat in vielen Ländern eine große Bedeutung. So sind Italiener und andere Südländer ohne ihre Geste gar nicht vorstellbar. Dabei sind die Bewegungen der Hände, Finger und Arme sowie das Tempo und die Anzahl der Gesten wichtig. In Deutschland gestikuliert man hingegen viel weniger, aber mehr als in Japan.
Dieselben Zeichen mit den Fingern können je nach Kultur verschiedene Bedeutung haben. So wird das deutsche Winken wie „Auf Wiedersehen“ in Japan als „Komm her“ verstanden. Das liegt daran, dass die Japaner sehr schüchtern sind und anstatt direkt in ihr Büro reinzukommen werden sie Sie eher mit Winken rufen.
Scheinbar einfaches Zählen
Die nächste Gestik scheint einfach und unbedeutend zu sein und wird ohne nachzudenken gemacht, kann aber einen Spion verraten, wie im Film „Inglourious Basterds“ wo der amerikanische Spion 3 Gläser Scotch in Deutschland bestellt und das anders als die Deutschen mit den Fingern zeigt. Wenn Sie selbst jetzt mit den Fingern rechnen würden, könnten Sie feststellen, dass man in der deutschen Kultur zumeist mit der rechten Hand mit dem Daumen anfängt. Hingegen in den USA zeigt man 1 mit dem Zeigefinger, Mittelfinger dazu – 2; Ringfinger dazu – 3; Klein Finger dazu – 4 und zuletzt kommt der Daumen – die Zahl 5, weiter zählt man mit der linken Hand.
In der chinesischen Kultur fängt man wie in den USA an, ab „6“ wird jedoch nicht die zweite, sondern dieselbe Hand genommen und „6“ wird mit dem Daumen und Kleinfinger gezeigt. Das Zeichen „7“ sieht so aus, als ob Sie eine Prise Salt streuen, „8“ zeigt man mit dem Daumen nach oben und dem ausgestreckten Zeigefinger (sieht wie eine Pistole aus), um „9“ zu zeigen hält man alle Finger im Faust, außer den Zeigefinger, der in Form von Fragezeichen gebracht wird, für „10“ bastelt man aus den Zeigefingern beider Hände einen Kreuz.
Die Japaner zählen bis 10 mit einer Hand und fangen mit dem Daumen an, jedoch ist die Hand am Anfang offen und die Finger werden zugeklappt bis zur Zahl „5“, die mit dem Faust gezeigt wird, für die Zahlen „6“ bis „10“ klappt man die Finger wieder aus, angefangen mit dem kleinen Finger .
Begrüßungsrituale in verschiedenen Ländern
In vielen westlichen Kulturen fängt ein Businesstreffen mit einem Händedruck an.
Der offene Händedruck bedeutet bei uns Bereitschaft für die Kontaktaufnahme, dabei greifen die Hände tief und fest ineinander. Ein schwacher Händedruck kann Unsicherheit und geringe Selbstbewusstsein zeigen. Wenn Sie bei der Begrüßung nur die Fingerspitzen ihres Partners erwischen, ist er wahrscheinlich misstrauisch, unsicher und nicht bereit sich auf Sie einzulassen. Es ist aber nicht überall so.
In Deutschland und anderen europäischen Ländern ist es üblich (bei gleichrangigen Positionen) zuerst Frauen zu begrüßen. In Asien werden zuerst die Ältesten und dann die Ranghöchsten begrüßt, daher ist ratsam die Ränge der Gesprächspartnern schon vor dem Treffen herauszufinden. Die Berührungen und damit das Händeschütteln werden dabei vermeidet, stattdessen verbeugt man sich gegenseitig. In Indien verbeugt man sich bei der Begrüßung mit den vor der Brust gefalteten Händen. Die Japaner verbeugen gewöhnlich den ganzen Oberkörper vor den Gleichrangigen um 15 Grad, vor den Menschen der höheren Position um 30 Grad. Die höflichste Form der Verbeugung ist um 45 Grad. Generell gilt: je tiefe die Verbeugung, desto mehr Respekt, dabei vermeiden sie den Blickkontakt. Übrigens der Austausch der Visitenkarten unterscheidet sich auch: sie werden mit zwei Händen und mit der Schrift nach oben gegeben und genommen, danach werden sie kurz angeschaut und weggelegt, bloß nicht in die Hosentasche stecken – das ist nicht nur unhöflich, sondern sogar beleidigend. Hingegen in Nigeria während des Händeschüttelns legen die Männer oft ihre Hand auf die Schulter des Gegenübers. In arabischen Ländern begrüßen sich die Männer mit einem leichten Händeschütteln und einem Blickkontakt, Frauen werden nur mit einem Kopfnicken begrüßt. Gleichzeitig gilt: wenn Ihnen als Mann die Frau selbst ihre Hand reicht, dürfen sie ihre Hand schütteln. In Schweden begrüßt man sich bei ersten Treffen mit einem Händeschütteln, nach dem besseren Kennenlernen umarmt man sich.
Die nonverbale Kommunikation unterscheidet sich je nach Land und Kultur. Das Beachten der Regeln kann einem bei der Kommunikation mit den Einheimischen helfen und die Durchsetzungskraft fördern. An dieser Stelle wünschen wir Ihnen viel Erfolg bei ihrer verbalen und nonverbalen Kommunikation im Geschäfts- und Privatleben.
Und was denken Sie? Sind Sie vielleicht schon auf Missverständnisse wegen der nonverbalen Kommunikation gestoßen? Berichten Sie uns gern über Ihre Erfahrung auf Facebook!
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Verfasst von Iuliia Sotnikova
Bilderquellen: chalabala: fotolia.com; Foto 1; Foto 2; Foto 3