Der Kreis schließt sich: Kulturwirtschfaft an der Universität Passau


Der Kreis schließt sich

 

 

2003 kam ich nach Passau um „Sprachen, Wirtschafts- und Kulturraumstudien“ zu absolvieren und danach den Titel Diplom-Kulturwirtin tragen zu dürfen. Der sehr innovative interdisziplinäre und internationale, damals noch Diplomstudiengang (ja, ich gehöre schon zu der alten Generation), gab die Möglichkeit, Veranstaltungen aus fünf Fächergruppen auszuwählen und sich aus denen jedes Semester aufs Neue den Stundenplan selbst zusammenzubasteln.

  1. Zwei angewandte Fremdsprachen
  2. Wirtschaftswissenschaften (BWL und VWL) sowie Rechtswissenschaft und/oder Informatik
  3. Management und interkulturelle Kommunikation
  4. Geschichte und Politikwissenschaft oder Soziologie oder Geographie
  5. Kulturwissenschaft und Sprachwissenschaft oder Literaturwissenschaft oder Kunstgeschichte oder Musikgeschichte

Auch selbstorganisierte Auslandsaufenthalte und Praktika waren ein fester Bestandteil des Curriculums. Ich habe diese Freiheit sehr genossen und nenne den Studiengang „Studium fürs Leben“. Wenn ich die Wahl noch einmal hätte, würde heute genauso entscheiden. Kulturwirte sind Generalisten, die Zusammenhänge in unserer komplexen Welt verstehen und sich in neue Gebiete sehr schnell einarbeiten können.

Nach 12 Jahren schließt sich der Kreis…

und ich darf als Dozierende der Universität Passau meine interkulturellen Erfahrungen den Studenten des inzwischen schon Bachelor-Studiengangs „International Cultural and Business Studies“ weitergeben. An dem Wochenende 31.Okt/1.Nov. gab ich mein erstes Blockseminar „Kulturraumkompetenz: Mittelosteuropa“ am Zentrum für Schlüsselqualifikationen und mit einer großen Freude und nostalgischen Gefühlen besuchte nach Jahren ich Passau wieder. So viele Jahre sind vergangen und es war als ob ich gerade gestern die Uni verlassen hätte. Zwar gab es neue Flachbildschirme an den Wänden aber die herzliche Atmosphäre und der Ehrgeiz und Wissensgier in den Augen der Studierenden sind gleichgeblieben.

In der interkulturellen und praxisorientierten Veranstaltung setzten sich die Teilnehmer mit den Unterschieden in den zwischenmenschlichen sowie beruflichen Gepflogenheiten zwischen Ostmitteleuropa und Deutschland auseinander. Neben einer kulturellen Einführung in Landeskunde ging es dabei vor allem darum, das ostmitteleuropäische Wertesystem und seine vielfältigen historischen Wurzeln zu beleuchten. In zahlreichen praktischen Einzel- und Gruppenübungen Übungen, Simulationen und Materialanalysen lernten die Studenten soziale Interaktionen kulturell unterschiedlich zu interpretieren und zu bewerten. Ausgehend von einer kritischen Analyse der eigenen kulturellen Identität haben sie Stereotypen und die Handlungszusammenhänge reflektiert. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf Wunsch den Teilnehmenden auf Unterschieden im Kommunikationsstil sowie auf Werten und Verhaltensweisen, die im Universitäts- oder Berufsumfeld von Bedeutung sind.

Das Ziel des Seminars war, dass die Studierenden:

  • tiefgehendes kulturraumspezifisches und länderspezifisches Wissen erläutern und anwenden können;
  • in der Lage sind, interkulturelle kritische Ereignisse zu analysieren;
  • eigene und fremde Standpunkte hinterfragen und diese erklären und vergleichen können;
  • fähig sind, die Werte hinter dem kulturell unterschiedlichen Verhalten gegeneinander abzuwägen und ihr Verhalten danach zu richten;
  • bereit sind, Fremdperspektive zu entwickeln und die unterschiedlichen Kommunikationsstile zu praktizieren.

Und hier das Feedback von den Teilnehmenden nach dem intensiven Seminarwochenende:

  • Das Seminar hat mir geholfen, meine Kompetenzen zu erweitern und ich bin ich in der Lage, bessere Leistungen zu erzielen.
  • Ich kann durch das Seminar Zusammenhänge besser verstehen und zukünftige Aufgaben besser zu bewältigen.
  • Anna Lassonczyk bot immer wieder Unterstützung und Hilfe an und regte mich an, mir eigene Gedanken zu machen.
  • Die Dozentin verdeutlichte das Thema anhand praktischer Beispiele und hat Fähigkeiten vermittelt, die mir weiterhelfen.
  • Sie bot ausreichend Gelegenheit zu Diskussionen und war offen gegenüber Vorschlägen der Teilnehmenden.
  • In Zukunft werde ich mich weiter mit dem Seminarthema beschäftigen. Das Seminar hat mir Spaß gemacht und ich würde gerne an einem Folgeseminar zu diesem Thema teilnehmen.

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Veranstaltungsdetails: http://www.zfs.uni-passau.de/veranstaltungen/fuer-studierende/veranstaltungsdetails/?module=Lecturedetails&target=90787&source=92711&config_id=232ee5ad516ac92bf590f99ac8c2baa8&range_id=9561360858f362805e19f6993971eba6&seminar_id=91e718e7d5f8dd552d8919f8692ef0e6&hash=3649879117