#65 Österreich – 6 Tipps für die Kommunikation mit den Österreichern


Die Ähnlichkeitsfalle zwischen Österreich und Deutschland – So nah und doch so fern

Obwohl es sich bei Deutschland und Österreich um Nachbarländer handelt, gibt es große kulturelle Unterschiede zwischen beiden Nationen. In dieser Folge von „Deutschland und andere Länder“ verrate ich Dir 6 Tipps für die Kommunikation mit den Österreichern und beantworte ich Dir unter anderem folgende spannende Fragen:

+ Inwiefern unterscheidet sich der Kommunikationsstil der Deutschen und der Österreicher?
+ Welche Unterschiede gibt es auf der sprachlichen Ebene?
+ Was ist bei Meetings und Verhandlungen zu beachten?

Viel Spaß und interkultrurelle Erkenntnisse beim Anhören!

 

Den interkulturellen Podcast „Deutschland und andere Länder“ gibt es auch unter:

https://itunes.apple.com/us/podcast/id1366874160

https://open.spotify.com/show/1x1qkOIpBPOgW23GdzTCrS?si=6gp_-lqwQd6uVEA4HzGKcQ

 

 

Zusätzlich gibt es hier die Folge zum Nachlesen:

„Deutschland und andere Länder mit Anna Lassonczyk“ – Der erste und einzige Podcast in Deutschland, Österreich und der Schweiz, der sich mit interkultureller Kommunikation beschäftigt, spannende Impulse über fremde Länder liefert, entfernte Kulturen näherbringt und erfolgreiche Menschen mit internationaler Erfahrung interviewt.

In dieser Folge geht es um kulturelle Unterschiede zwischen Deutschland und unserem Nachbarland Österreich. Es gibt die sogenannte Ähnlichkeitsfalle, da wir denken, dass unsere Nachbarn uns ähnlich sind. Obwohl sie uns nah sind, sind sie allerdings doch so fern. Interkulturelle Kommunikation betrifft also auch unser Nachbarland Österreich.

Skifahren im Winter, Wandern im Sommer. Österreich ist für die Deutschen ein sehr beliebtes Urlaubsland. Wir sprechen eine gemeinsame Sprache und sind Nachbarländer, da könnte man doch meinen, dass die Kommunikation zwischen uns reibungslos funktioniert, oder nicht? Weit gefehlt. Auch wer in Österreich schon Urlaub gemacht hat, sollte sich nicht zu sicher sein, dass er weiß, wie die Österreicher ticken, worauf sie Wert legen und wie man sich als Deutscher am besten verhält. Denn die wichtigsten Unterschiede sind auf dem ersten Blick unsichtbar.

Häufig kommt es auch in der Geschäftswelt zu störenden Missverständnissen, weil man sich zu sehr auf die vermeintliche Ähnlichkeit der beiden Länder verlassen hat. Oder du lebst schon eine ganze Zeit lang in Österreich und hast trotzdem noch keinen engeren Kontakt zu den Einheimischen. Keine schöne Vorstellung, aber diese Situation ist bereits für einige Zugezogene Realität geworden. Deshalb habe ich 6 Tipps für Dich, die Dir zeigen, worauf Du vermehrt achten solltest und wie Du dich in bestimmten Situationen verhalten kannst, um Missverständnisse zu reduzieren und die Kommunikation in Österreich zu erleichtern.

1. Die Sprache – Ein Palatschinken ist kein Schinken

Man könnte meinen, dass zumindest die Verständigung auf sprachlicher Ebene kein Problem darstellt, schließlich wird in beiden Ländern Deutsch gesprochen. Allerdings warten gerade hier schon einige Fallen. Österreich hat seine eigene Form des Deutschen entwickelt und man spricht Dialekt, der je nachdem wie ausgeprägt er gesprochen wird, nur schwer zu verstehen ist. Gleichzeitig gibt es auch hier falsche Freunde im Vokabular. Der Palatschinken ist kein Schinken, sondern ein Pfannkuchen, die Tüte ist ein Sackerl und „Quark“ heißt in Österreich „Topfen“, auch wenn das mit meinem polnischen Akzent vielleicht nicht so ausgesprochen wird wie das in Österreich der Fall ist. Übrigens, solltest Du den Begriff „Piefke“ hören, bist Du damit gemeint beziehungsweise der Deutsche im Allgemeinen.

2. Pünktlichkeit ist wichtig

Bevor ich über die Unterschiede rede, fange ich mit den Gemeinsamkeiten an. Die „deutsche“ Pünktlichkeit wird in Österreich sehr geschätzt, da sie auch dort sehr wichtig ist. Genau wie in Deutschland ist ein Termin ein Termin und bei diesem solltest Du auch zum abgesprochenen Zeitpunkt eintreffen.

3. Freundlich und indirekt ans Ziel

Die Deutschen gelten in Österreich durch ihre direkte Art zu kommunizieren als arrogant, unhöflich, humorlos, rechthaberisch und extrem autoritär. Denn in Österreich fällt man nicht direkt mit der Tür ins Haus, sondern kommuniziert indirekt und Dinge äußerst höflich, auch wenn man gerade ganz anders denkt. Doch wie kann man als Deutscher in Österreich seine Kommunikation verbessern? Zunächst einmal solltest Du Dir ein dickes Fell zulegen, um den einen oder anderen Seitenhieb ohne weiteres hinnehmen zu können und nicht beleidigt zu sein. Die Österreicher lieben Humor und machen gerne Scherze, auch über die Deutschen. Nimm es also locker, aktiviere Deine humorvolle Seite und fange an, zwischen den Zeilen zu lesen.

4. Der Titel ist dem Österreicher sehr wichtig

Egal welche und wie viele Titel ein Österreicher hat, ob Magister, Doktor oder Ingenieur, er will damit angesprochen werden. In Österreich haben Titel eine sehr viel größere Bedeutung als in Deutschland, auch wenn die vorhandenen Titel in großen Teilen die gleichen sind. Auch wenn Du einen Brief oder eine Mail schreibst, gehört es sich, die Titel vollständig zu nennen.

5. Meeting bleibt Meeting, egal wo

Ein Meeting muss in Österreich nicht zwingend in einem Büro oder Konferenzraum stattfinden. Es kann auch schon mal an einen anderen Ort, wie zum Beispiel in ein Caféhaus, gelegt werden. Das Meeting verliert dadurch jedoch nicht seine Seriosität, es wird genauso zum Ziel führen wie in einem Büro. Die Atmosphäre ist bei österreichischen Meetings jedoch lockerer als beispielsweise in Deutschland. Job und Privates werden nicht immer so strikt getrennt und persönliche Beziehungen sowie Netzwerke sind in Österreich sehr wichtig.

6. Wertschätzung hilft

Für die Österreicher ist es sehr wichtig, sich von Deutschland abzugrenzen. Durch die geographische Nähe und durch die Sprache wird Österreich häufig als „kleiner Bruder“ von Deutschland angesehen. Das gefällt den Österreichern nicht, sie wollen zeigen, dass sie eigenständig sind und kein 17. Bundesland. Sie versuchen, ihre eigene Identität zu betonen, um das Selbstwertgefühl hoch zu halten. Versuche also nicht, den Akzent nachzuahmen und wertschätze vor allem die Österreicher, ihr Land, ihre Tradition und ihre Besonderheiten, wo es nur geht.

Das waren die 6 Tipps für die interkulturelle Kommunikation mit Österreichern. Ich hoffe, sie helfen Dir weiter, ob im Urlaub oder bei Geschäftsreisen. Ich bin sehr neugierig, welche Erfahrungen Du als Deutscher mit Österreichern gemacht hast oder auch umgekehrt. Dieser Podcast und Austausch profitiert auch von Deinen Erlebnissen. Deshalb freut es mich, wenn Du unten in den Kommentaren, in den sozialen Medien oder wo auch immer Du vom Podcast erfahren hast zum Beispiel auf der Website Deine Erfahrungen mitteilst. Wenn Dir der Podcast gefallen hat, dann freue ich mich als Dankeschön, dass Du ihn bewertest. Wir hören uns in der nächsten Folge.

 

 

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